Radfahren 2020 im Test
Die Ergebnisse des ADFC Fahrradklimatest 2020 liegen vor
Noch nie haben so viele Radfahrerinnen und Radfahrer in NRW über die Fahrradfreundlichkeit ihrer Kommune abgestimmt: Von den bundesweit 230.000 Teilnehmenden stammen mehr als 60.200 aus NRW und auch die Zahl der Städte und Gemeinden, die die erforderliche Mindestteilnehmerzahl erreichten, um in die Auswertung zu kommen, stieg von 169 in 2018 auf nun 246. Der ADFC NRW sieht darin den wachsenden Wunsch der Bürgerinnen und Bürger nach mehr und besserer Radinfrastruktur. Das Ergebnis des Fahrradklimatests 2020 wurde jetzt veröffentlicht.
Für den ADFC Lüdinghausen, der in diesem Jahr sein mit der Familienmitgliedschaft von Bürgermeister Ansgar Mertens sein 250. Mitglied begrüßen durfte, war es besonders spannend zu wissen, ob das Radfahren in unserer Steverstadt Spaß macht oder ob es eher stressig empfunden wird.
Lediglich 15 % der Teilnehmenden sind ADFC-Mitglied, daher ergibt sich ein deutliches und breit gestreutes Meinungsbild auch über den Verband hinaus.
Generell geht aus der Auswertung hervor, dass die Unzufriedenheit der Radfahrenden weiterhin hoch bleibt und sie sich beim Radfahren oft unsicher fühlen. Sie klagen über parkende Autos und Mülltonnen auf den Radwegen und beschreiben ihre Wege durch die Stadt mit dem Rad oft als stressig. Auch der Fahrradboom in der Coronazeit hat bisher kaum eine Verbesserung der Infrastruktur bewirkt.
In Lüdinghausen hat sich die Gesamtbewertung (Schulnote 3,4) im Vergleich zu 2018 (3,6) nur ganz leicht verbessert. Unsere Steverstadt kommt damit nur auf den Rangplatz 32 von 415 Orten in der Ortsgrößenklasse (20.000 bis 50.000 EW).
Zu den Stärken zählen insbesondere, dass öffentliche Fahrräder verfügbar sind und viel Werbung für das Radfahren gemacht wird. Die Innenstadt ist gut und zügig erreichbar und es radeln hierzulande Jung und Alt. Die Frage nach Spaß oder Stress fällt mit Note 2,5 unerwartet gut aus.
Negativ wurde bewertet, das die Fahrradmitnahme im ÖPNV zu kompliziert und zu teuer ist, dass auf Radwegen zu wenig auf Falschparker kontrolliert wird und dass die Oberfläche der (Rad)wege teilweise in bedenklichem Zustand ist. Auch die ungünstigen Ampelschaltungen wurden oft bemängelt.