ADFC begrüßt den Start des Sonderprogramms „Stadt und Land“
Das Bundesverkehrsministerium stellt erstmals Geldmittel für den Radwegebau in den Kommunen in rekordverdächtiger Höhe zur Verfügung.
Über eine eine gute Nachricht aus der Politik freut sich der ADFC Lüdinghausen, denn rechtzeitig zur ersten Video Konferenz des Sprecherteams wurde bekannt, dass mit einer Verwaltungsvereinbarung das Sonderprogramm „Stadt und Land“ an den Start gegangen ist.
Darin stellt das Bundesverkehrsministerium erstmals Geldmittel für den Radwegebau in den Kommunen, in rekordverdächtiger Höhe zur Verfügung. Die Mittel stammen aus dem Klimapaket der Bundesregierung und sollen es ermöglichen, einen klimafreundlichen Radverkehr mit voller Kraft zu anzugehen. Der Fahrradclub ADFC begrüßt das Programm und die damt verbundenen hohen Qualitätskriterien. Einziger Kritikpunkt: Auch sogenannte Schutzstreifen sind förderungsfähig – eine Markierungslösung, die der ADFC nicht für fahrradfreundlich und sicher hält.
Deutschland soll endlich Fahrradland werden, denn Geld vom Bund ist jetzt reichlich da. Der setzt auch neue Maßstäbe, wie gute Radinfrastruktur überhaupt gestaltet sein muss, damit sie Menschen aller Altersgruppen zum Radfahren einlädt. Und nicht nur das, das Bundesverkehrsministerium macht sogar quantitative Zielvorgaben und legt sich fest, wie viele Kilometer Radwege, wie viele Fahrradstraßen und wie viele Fahrradbügel bis 2023 gebaut werden sollen. Jetzt ist es Sache der Kommunen, zügig Projektanträge für die Einrichtung von Qualitätsradwegenetzen und Fahrradparkplätzen zu stellen, denn der Bedarf nach besserer Radinfrastruktur ist groß.
Das gilt auch für die Radwege in Lüdinghausen. Hier könnten wichtige Projekte realisiert werden wie beispielsweise der wichtige Radweg zur Verbindung von Seppenrade und Lüdinghausen, oder auch die Radachse Stadtfeldstrasse. Auch eine Ungestaltung eines Teilbereichs der Tüllinghofer Strasse zur Fahrradstrasse würde näherrücken, ohne es auf die lange Bank schieben zu müssen.
Das Bundesverkehrsministerium stellt für die Jahre 2020-2023 insgesamt 1,46 Milliarden Euro für den Radverkehr zur Verfügung, davon rund 660 Millionen Euro über das Sonderprogramm Stadt und Land. Hinzu kommen 170 Millionen Euro für Radschnellwege, 46 Millionen Euro für das touristische Radnetz Deutschland und 126 Millionen für Modellvorhaben des Radverkehrs.
In der Verwaltungsvereinbarung ist ausdrücklich festgehalten, dass ein hochwertiger Standard für alle Nutzergruppen umgesetzt werden soll, der eine hohe Verkehrssicherheit und ein hohes subjektives Sicherheitsempfinden garantiert. Darauf hatte der ADFC gedrungen, da die vorhandenen Regelwerke für den Radverkehr oft nicht verbindlich sind und dringend überarbeitet werden müssen. Bisher werden in vielen Kommunen noch schlechtere und spärlichere Radwege gebaut, als es selbst die überholten Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA) vorsehen. Mehr Platz fürs Rad gibt es nur durch gerechte euverteilung von Verkehrsflächen, wie es auch die Diskussionen in unserer Steverstadt zeigen.
Der ADFC weist darauf hin, dass Förderanträge für hochwertige, sichere und leistungsfähige Radverkehrsanlagen ab sofort von Kommunen über die Bundesländer gestellt werden können. Die Zeit ist reif für bessere Radwege – auch in Deutschland, denn unsere Nachbarn haben uns gezeigt, wie es geht.