
(v.l.) Lothar Kostrzewa-Kock, Marianne Schölzel (stellv. Sprecherin ADFC LH), Manfred Piotrowski, (Radfahrsicherheit ADFC LH), Martina Kocik (ADFC LV NRW), Wilhelm Beckmann, (Internetbeauftragter ADFC LH), Richard Borgmann (Bürgermeister Stadt Lüdinghausen), Andreas Bittner, (Vorsitzender ADFC KV Münsterland), Lux van der Zee (OG-Ansprechpartner, ADFC KV Münsterland) © ADFC Lüdinghausen
30 Jahre im Dienst der Leeze
Der ADFC Lüdinghausen feiert 30jähriges Jubiläum
Eine Generation ist seit der Gründung ins Land gegangen und damit ist die ADFC-Ortsgruppe Lüdinghausen die älteste Ortsgruppe im Kreisverband des ADFC Münsterland.
Dies wurde am 20. Juli 2019 vor dem Bauhaus der Burg Lüdinghausen kräftig gefeiert.
Bereits gegen 14:00 Uhr waren die ersten Sternfahrer aus Münster und dem Umland von Lüdinghausen eingetroffen, die auch gleich mit auf die Radtour „Rund um Lüdinghausen“ mitfuhren. Gleich zu Beginn der geplanten Radtour setzte der erste große Regen ein, so dass der Start der Tour um 20 min verschoben wurde.
Auf dem Platz vor dem Bauhaus trafen weitere Gäste zu zur Feier ein. Von den Kindern wurde die Wurfbude, bei der Autos mit einem Ball von dem Podest geworfen werden konnten, gerne angenommen. Das bereitgestellte Fahrrad mit Mängeln wurde von den Besuchern untersucht, und die Mängel auf einem Los für eine spätere Verlosung angekreuzt. Im Bauhaus standen Infotafeln zur Geschichte des ADFC Lüdinghausen und eine „Wunsch-Pinnwand“ an ADFC und Stadt Lüdinghausen bereit. Die Speisen- und Getränkestände wurden bei immer wieder einsetzendem Regen gerne in Anspruch genommen.
Die bereitstehenden Lastenräder wurden begutachtet und Probe gefahren. Besonders interessant war der Lastenradanhänger „Carla Cargo“ vom ADFC Kreisverband Münsterland, mit dem große Lasten mit mehr als 100 kg von einem Fahrrad gezogen werden können.
Nach Rückkehr der Tourenradler „Rund um Lüdinghausen“ startete das offizielle Programm. Zuerst wurde Lothar Kostrzewa-Kock für seine Verdienste zur Gründung und Entwicklung der ADFC-Ortsgruppe von den Mitgliedern der Ortsgruppe geehrt und ihm ein Präsent überreicht.
Lothar erläuterte anschließen in seiner Dankesrede noch einmal die Geschichte der Ortsgruppe. 1989 fasste er den Entschluss, den gerade erst vor wenigen Jahren gegründeten ADFC auch in Lüdinghausen mit einer eigenen ADFC-Gruppe zu etablieren. Er war damals das einzige ADFC-Mitglied in Lüdinghausen. Bei einem Fahrradaktionstag nahm er Kontakt mit dem Verband in Münster auf, und mit Hajo Gerdemann wurde beraten, wie in Lüdinghausen eine ADFC Ortsgruppe ins Leben gerufen werden könnte.
Schon 6 Wochen später gab es eine erste Sonntagsradtour nach Davensberg. Ein festes Programm gab es damals noch nicht, aber jede Tour wurde in der Zeitung und per Aushang in den Fahrradgeschäften angekündigt. Die Helfer dafür musste Lothar Kostrzewa-Kock anfangs aus dem privaten Bekanntenkreis mobilisieren.
Neben den Radtouren, die den ADFC bekannt gemacht haben, wurden im Laufe der Jahre viele weitere Aktivitäten zur Förderung des Radverkehres in Lüdinghausen aufgenommen.
Die Mitgliederentwicklung stieg in den ersten Jahren nur langsam, aber stetig. Im Laufe der Zeit nahm dann das Tourenprogramm einen immer größeren Raum ein. Mit dem Angebot einer Feierabendtour am Montag ab 1995, und ab 1998 auch mittwochs stieg der Mitgliederzuwachs. Die Ortsgruppe entwickelte sich in dieser Zeit stärker zu einer Radtouristikgruppe und so konnte im Jahre 2004 das 100. Mitglied begrüßt werden.
2010 wurde dann die Arbeitsgruppe Radverkehr gegründet, die sich mit aktuellen Themen zur Verbesserung des Radverkehrs in Lüdinghausen befasst. Auch bei der Mitgliedschaft der Stadt Lüdinghausen in der AGFS (Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW) hat der ADFC sachkundig mitgeholfen. Neuerdings gibt es regelmäßige Veranstaltungen zum Fahrsicherheitstraining für Räder und Pedelecs und auch den Fahrradunterricht an Grundschulen unterstützt die Ortsgruppe ganz aktiv.
Heute bilden 24 Personen den Aktivenstamm, so dass die Arbeit auf viele Schultern verteilt ist. Die vielfältigen Aktivitäten führten dazu, dass im Jahre 2018 das 200. Mitglied begrüßt werden konnte. Aktuell hat der ADFC Lüdinghausen 229 Mitglieder.
In seinem Ausblick hofft Lotar Kostrewa-Kock, dass der Radverkehr künftig einen höheren Stellenwert bekommt, und in den Planungen für Verkehrswege deutlich mehr Berücksichtigung findet.
In seiner Rede zum Jubiläum des ADFC ging Bürgermeister Richard Borgmann zunächst darauf ein, dass nirgendwo das Nützliche so sehr mit dem Angenehmen verbunden ist wie beim Fahrradfahren, und dabei die Umwelt geschont bleibt. Mit dem Energieaufwand, der benötigt wird, kommt man mit dem Auto ca. 300 m, mit dem Fahrrad aber locker 15 km weit. Er bedankte sich bei Lothar, dass der ADFC heute im Alltagsleben mit einem großen Angebot vertreten ist, einen festen Platz in der Stadt Lüdinghausen hat und zu deren Entwicklung tatkräftig beiträgt. Für die weitere Energie überreichte Bürgermeister Borgmann einen großen Präsentkorb mit Süßigkeiten.
Der Vorsitzende des ADFC Kreisverbandes Münsterland, Andreas Bittner ging anschließend in seiner Rede ebenfalls auf die vielen Aktivitäten des ADFC Lüdinghausen ein. Die Ortsgruppe ist im Münsterland eine der größten und aktivsten, die mit einen überragenden Anteil bei dem Tourenangebot beiträgt.
Er bedankte sich ebenfalls bei Lothar mit einem Präsent des Kreisverbandes.
Bei wieder einsetzendem Regen erfolgte Abschließend die Verlosung der in einer Box eingeworfenen Losen zu dem Mängel-Fahrrad. Es wurden die 10 Preise von zwei anwesenden Kindern aus der zuvor kräftig geschüttelten Box blind entnommen.
Der Regen konnte viele Besucher nicht davon abhalten, auch noch eine Zeit lang das Jubiläum zu feiern.
Herbert Baur
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